1996 bis 1999

Zur Entspannung nach anstrengender Session brachte das Jahr viele Möglichkeiten — von der Radt¬our nach Monheim über die Ratstour an die Mosel bis zur Schiffstour auf dem Rhein. So gestärkt stimmte das Herbstfest am 26. 10. auf die Session ‘96 ein. „Typisch Kölsch“ war das herrliche Motto der Session.„Die nemmen uns in de Mangel“ mußten die Insulaner präsentieren: Die Politik als Zuschauer, wie der Deutsche Michel durch die sicher schmerzhafte Mangel von Krankenkasse und Pflegeversicherung gedreht wird und sich dabei die Taschen leeren.


Den Insulanern blieb aber noch ein kleiner Rest, denn zahlreiche Angebote hielten übers Jahr die Insulaner fidel: so war danach der Veedelszoch, das Fischessen, das Jubiläums (10.) Hallen-Fußball-Turnier, eine Fahrt zum „Rhein in Flammen“ und die Wandertour, die Fahrt ins Blaue und die Radtour. Mit Wolfgang Peuker, Peter Bonse und Karl Steiner erhielten 3 Mitglieder den silbernen Verdienstorden des Festkomitees.
Und auch sonst konnte gefeiert werden. Geburtstage (Peter Bonse 60, und Hans Ewertz sowie Klaus Dannenberg 50) und die Eiserne Hochzeit von Loni und Franz Eidneyer.
1997
Ins hohe Alter von 70 kamen die Närrischen Insulaner“ 1997. Es hagelte Glückwünsche: vom Festko¬mitee-Präsidenten, von Franz Wolf, Bund Deutscher Karneval, vom Zugleiter von Chiari und manchem anderen. „Nix bliev wie et es, aber wir werden das Kind schon schaukeln“ — dieses zweispachige Motto der Session war der Gesellschaft wie auf den Leib geschrieben. Der Sessionsorden zeigt einen Exo¬ten, der den an der Flasche nuckelnden kleinen Insulaner abbildet. „ Nix bliev wie et es“ — er wurde größer — und schaukelt — und schunkelt — im Karneval in stetiger Jugend — seine 70 Jahre als Erfahrung in leichtem Gepäck tragend.
 
Die Aktivitäten des Jahres umfangreich wie eh und je: „Wir kaufen durch bis morgen früh“ als Gruppenmotto im Zoch, Dienstagszug in Nippes, Jubiläumsfahrt sowie Wandertag und vieles andere mehr.
1996 kam auch eine Delegation der „Närrischen Insulaner“ aus Geelong in Australien (!) nach Köln — antwortend auf den Besuch der Vereinsmitglieder Geyssel vom Vorjahr und Ausdruck der weltweiten Narrengemeinde und Freundesbeziehungen des Vereins. (Ein ausführlicher Bericht dazu im Sessi¬onsheft 1997.)
1998
Wenn die Insulaner mal kein Jubiläum fei¬ern — was bei ihrer großen Tradition selten der Fall ist — feiern die anderen. Und die Insulaner feiern — selbstverständlich —mit. So auch 1998 „Fastelovend und Dom im Jubiläumsfieber“— zwei große Jubiläen im Sessionsmotto. Die „Insulaner“ stan¬den nicht abseits: „Wir lassen uns (k)einen Bären aufbinden“ war ihr Motto.
Nach Kostümsitzung und Lumpenball ging‘s ab in den Zoch: Ein mächtiger, leicht lädierter aber erkennbar übellau¬niger russischer Bär zieht einen Natostreitwagen! Wohin —trotz Glasnost und Perestroika eine schwer zu beantwortende Frage. Sicher ist, auch heute ist der Bär noch nicht bei der Nato in Brüssel angekommen. An den „lnsulanern“ lag (liegt) es jedoch sicher nicht, wenn dieser Fall noch nicht geregelt ist, bei einem so schönen Themenwagen.
175-jähriges Bestehen des Festkomitees, 750 Jahre seit Baubeginn am Kölner Dom - zwei große Anlässe für Karneval und die Stadt. Franz lrsfeld widmete seinen (6.) Beitrag der Kölner Altertümer dem Dom im Sessionsheft ‘98, die Gratula¬tion zum Geburtstag des Festkomitees überbrachte der Schalksnarr (auf dem Sessionsorden): „mer schenke der Ahl e paar Blömcher“.
Und was war sonst noch im Jahre 1998. Nach dem Fisches-sen zu Aschermittwoch die Radtour am 1. Mai, die Grillfahrt auf dem Rhein, Wandern und Fußballturnier, aber auch ein Adventsessen.
Das Herbsttest fand am 24. 10. im Restaurant am Römerturm statt.
Einige Veränderungen des Vorstandes fanden im Verlauf des Jahres statt: der Tod des hochverdienten, allseits geschatzten und beliebten Schatzmeisters Hans Schmeiser erzwang eine Personalentscheidung. Karl-Heinz Peuker wurde Schatzmeister.
 
Drei weitere Todesfälle langjähriger Mitglieder waren zu verzeichnen: am 6. 7. 98 verstarb im Alter von 91 Jahren Franz Eidneyer, wenige Tage später mit 74 Jahren Werner Homburg. Ebenfalls verstarb Albert Vogt alias Gravelott, der die Geschichte des Vereins immer mit großem Interesse begleitet hatte. Sein Vater gehörte zu den Mitgründern der Gesellschaft.
Beim Herbstfest konnten die verdienten Ehren-Mitglieder Walter Geyssel, Wolfgang Raquet, Horst Sterck, Gottfried Jonkheer sowie Bruno Althoff mit dem Verdienstorden in Silber ausgezeichnet werden. Bald darauf auch Franz lrsfeld. Und Hans Teske feierte in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag.
1999
„999 Jahre - das waren Zeiten“ als Motto der Session vor der Jahrtausendwende. „Alle auf einen“ — die geballte, fordernde, kassierende Regierungsmacht gegen den armen Steuerbürger, dies war das Insulaner-Thema. Und die Musketiere der „Insulaner“ konnten nicht erfolgreich anfechten gegen die Staatsmacht. Das Programm des Jahres 1999 war umfangreich wie in den Vorjahren. Mit dem Herbstfest am 30. 10. 99 gings schon ins neue Jahrtausend.
Mehrere Ehrungen konnte die Gesellschaft vornehmen. Klaus Dannenberg, Volker Schriever, Karl-Heinz Peuker für je 11 Jahre Mitgliedschaft. Hans Schäfer, Hans Doutrelepont und Josef Krischer erhielten den Verdienstorden in Gold.
 
Alfred Kaufmann feierte seinen 60., Willi Bouge seinen 70. Geburtstag. Und ganz zum Schluß und als wohl gutes Omen: Hanni und Hans Haas feierten im Kreise der Insulaner ihre Goldene Hochzeit. Leider hatten wir auch in 1999 auch einen Todesfall zu beklagen. Am 18.März 99 verstarb nach langer Krankheit im Alter von 71 Jahren unser Ehrenratsherr und langjähriger Programmgestalter Helmut Laufenberg. Er gehörte der Gesellschaft 20 Jahre an und war Träger des Verdienstordens in Silber des Festkomitees Kölner Karneval.
 Hier nun endet die kleine Chronik über fast 75 Jahre Geschichte eines merkwürdigen Inselvolkes. Ich hoffe, die Chronik findet eine gute Aufnahme und eine baldige Fortsetzung. Für alle Fehler darf sich der Verfasser im voraus entschuldigen und wird sie gerne korrigieren!